Wenn du dich mit gesunder Ernährung beschäftigst, stolperst du früher oder später über den Begriff „Clean Eating“, zusammen mit dem Versprechen, gesünder, glücklicher und schlanker damit zu werden. Was ist dran am Trend? Wir schauen ihn uns genauer an.
Was ist Clean Eating?
2007 erschien der New York Times-Bestseller „The Eat-Clean Diet Book“ von Tosca Reno, die damit den Grundstein für diesen Ernährungs-Trend legte. Zahlreiche Autor/innen haben das Thema aufgegriffen, u.a. hier in Deutschland Hannah Frey, die mit ihrem „Projekt: Gesund leben“ eine große Fangemeinde hat.
Die Prinzipien sind einfach und leicht umzusetzen:
Selbst kochen statt Convenience Food
Weniger Zusatzstoffe, mehr Nährwert – so sollen die Mahlzeiten beim Clean Eating aussehen. Zurück zu naturbelassenen Lebensmitteln und weg vom Fast Food, diesen Weg beschreitest du vor allem mit selbst zubereiteten Gerichten. Weil das zwangsläufig bedingt, dass du dich damit beschäftigst und auch mehr Zeit damit verbringst, sind viele vorgeschlagene Gerichte einfach und schnell zuzubereiten.
Langfristigkeit versus Jojo-Effekt
Beim Clean Eating handelt es sich nicht um eine Diät, sondern um eine Ernährungsumstellung auf lange Sicht. Gesunde Lebensmittel, ansprechend angerichtet und mit Genuß verzehrt, machen nicht nur glücklich sondern auch schlank.
Das hab ich doch schon mal gehört?
Kommt dir bekannt vor? Genau, denn das ist ja im Grundsatz das, was auch für die Vollwerternährung gilt – mit einem frischen Anstrich und einem schmissigen, neuen Namen.
Was gibt’s zu essen?
- überwiegend biologisch und regional angebaute und saisonale Lebensmittel (Obst, Gemüse, komplexe Kohlehydrate, auch auf Wunsch Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte)
- Native Öle und Fette
- Verzicht auf Konservierungsmittel, künstliche Aromen, Süßstoffe, Geschmacksverstärker und Transfette
- Kein Fast Food und Fertiggerichte
- Superfoods
Wie setze ich es um?
Hannah Frey empfiehlt, zuerst den Kühlschrank und den Vorratsraum zu entmisten – und alles zu entfernen, was Zusatzstoffe enthält, stark verarbeitet ist, Zucker oder Zuckeraustauschstoffe enthält.
Eine Faustformel ist auch, auf alles zu verzichten, was mehr als 5 Zusatzstoffe auf der Zutatenliste hat.
Der nächste Schritt ist, sich einen Wochenplan zu erstellen und danach einzukaufen. Das spart Zeit und man ist für alle Fälle gerüstet – da hat der Heißhunger keine Chance.
Beim Einkaufen sollte man sich angewöhnen, immer einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Da erübrigt sich der Kauf nämlich öfter mal 😉
Es ist auch wichtig, seine Zubereitungsweise auf den Prüfstand zu stellen. Dämpfen ist als Garmethode sehr empfohlen, genauso wie Rohkost.
Sie betont außerdem, dass das richtige Werkzeug in der Küche dir wahnsinnig viel Arbeit abnehmen kann. Neben einem Dampfgarer und einem Hochleistungsmixer empfiehlt sie auch eine Getreidemühle (Ich kenne den besten Küchenhelfer, der all das in einem vereint. Er schenkt mir jeden Tag Zeit, während er für mich leckere und gesunde Mahlzeiten zubereitet. Außerdem hat er das Tool für die Wochenplanung und die Einkaufsliste mit im Gepäck. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schreib mir gerne in die Kommentare oder schick mir eine Email oder klick hier). Ein Keimgerät auf der Fensterbank wird ebenfalls empfohlen.
Um der Hungerfalle unterwegs zu entgehen, ist es sinnvoll, Mahlzeiten vorzubereiten und immer etwas dabei zu haben, damit man gar nicht erst in die Versuchung kommt, etwas Fertiges zu kaufen und zu verzehren.
Clean Eating ist aber auch noch mehr – es wird auch regelmäßige Bewegung und Entspannung miteinbezogen, z.B. mit regelmäßiger Yogapraxis. Des weiteren sind die Regeln nicht starr festgelegt, sondern jede/r legt es ein bisschen anders aus.
Also eine runde Sache?
Grundsätzlich ist Clean Eating zu empfehlen. Einige Punkte sind jedoch mit den Epfehlungen der Vollwerternährung nur eingeschränkt vereinbar:
- die häufige Verwendung exotischer Superfoods (z.B. Matcha Goji-Beeren, Hirse, Erdmandeln, Chiasamen, Quinoa, Amaranth etc.) ist nicht empfehlenswert, weil sie oft eine lange Reise hinter sich haben und eine schlechte Klimabilanz haben. Außerdem ist der Anbau und die Behandlung häufig nicht klar definiert und die Lebensmittel enthalten z.B. Pflanzenschutzmittelreste.
- Tropische Früchte wie z.B. Ananas, Mango und Avocado sind ebenfalls nur nach langen Transportwegen ind unseren Läden zu finden und gelten in der Vollwerternährung als nicht empfehlenswert.
- Die häufigen Mahlzeiten, die im Clean Eating empfohlen werden (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und 2-3 Zwischenmahlzeiten), sind im Sinne der Vollwerternährung mäßig sinnvoll. Besonders die Betonung auf dem Frühstück, das innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufstehen zu sich genommen werden soll, ist zu relativieren – viele haben so bald nach dem Aufstehen noch gar keinen Hunger und würden damit die Fastenzeit zwischen dem Abendessen und dem Frühstück unnötig verkürzen. Auch zwischen den einzelnen Mahlzeiten am Tag liegen idealerweise 4 Stunden, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, die Mahlzeit zu verarbeiten, bevor wieder neue Nahrungszufuhr erfolgt.
Fazit
Probier es aus! Ein bisschen weniger Mandeln, Chia und Quinoa und dafür mehr heimisches Superfood (Blogbeitrag zu diesem Thema folgt!), und du wirst Spaß an deinem neuen Ernährungsstil finden. Fang am besten gleich heute an! Um eine neue Gewohnheit zu etablieren, brauchst du ca. 21 Tage. Halt durch, und du wirst nicht nur mit einem inneren Strahlen belohnt werden.
Buchempfehlung: Quellenangabe: Clean Eating Basics von Hannah Frey, ugb